Hier wohnt nur noch der Biber
Rückbau des ehemaligen Aussiedlerhofes in Alsweiler
„Wenn man es nicht wüsste, man würde es nie erraten“, sagt Eberhard Veith bei der Begehung letzten Freitag in Alsweiler/Marpingen. Dort wo jetzt der Geschäftsführer der Naturlandstiftung Saar steht, befand sich noch vor zwei Wochen der ehemalige Aussiedlerhof, bekannt unter dem Namen Hof Hoffmann. Jetzt sieht man hier außer freier Landschaft nichts mehr.
Aussiedlerhof vorher
Nach dem Abriss, vom gleichen Standort aus aufgenommen
Der Komplex mit Stallungen, Aufschüttungen, Lagerflächen Ver- und Entsorgungsleitungen und Wirtschaftsgebäuden wurde von der Naturlandstiftung Saar und ihrer Tochter ÖFM erworben und komplett zurückgebaut.
Der Hof war die einzige Anlage in der idyllischen Merchbachaue am Rande des bekannten Naturschutzgebietes „Täler der Ill und ihrer Nebenbäche“.
Umweltminister Jost blickt positiv in die Zukunft: „Die Landschaft war zerschnitten, doch jetzt ist die Natur wieder sich selbst überlassen.
In zwei Jahren werden wir das Gelände nicht mehr wiedererkennen. Dann wird es fast so aussehen, als hätte die Natur hier nie was anderes gekannt.“
v.l.: Marpingens Bürgermeister Volker Weber, Geschäftsführer Eberhard Veith, Kurator Ludger Wolf, Umweltminister Reinhold Jost, Ortsvorsteher Alsweiler Theo Neis
Einen weiteren positiven Effekt haben die Rückbaumaßnahmen ebenfalls: durch die Beseitigung der versiegelten Flächen im Oberlauf des Merchbaches wird aktiv etwas für den Hochwasserschutz getan.
Der Aktuelle Bericht
Zur Finanzierung des Rückbaus hat das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen des FERN Projekts der ÖFM eine Zuwendung in Höhe von 139.300 Euro gewährt.
Hierbei handelt es sich um ein Programm des saarländischen Umweltministeriums, das den Rückbau landschaftsfremder Elemente und aufgegebener Anlagen in der freien Landschaft bezuschusst.
v.l. Ortsvorsteher Alsweiler Theo Neis, Eberhard Veith, Kurator Ludger Wolf, Minister Reinhold Jost, Marpingens Bürgermeister Volker Weber, Stiftungsratmitglied und Direktor Neunkircher Zoo Dr. Norbert Fritsch
nach dem Abriss
vor dem Abriss, vom gleichen Standort aus aufgenommen
Da die unbesiedelte und unbebaute Fläche eine begrenzte Ressource ist, muss mit dem Grund und Boden effizient umgegangen werden.
Die Stiftung und ihre Tochter ÖFM leisten durch den Rückbau und die Entsiegelung landschaftsfremder Elemente einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Landesentwicklung im Saarland.
Im Hintergrund ist der vom Biber aufgestaute Merchbach zu erkennen. Dank ihm entsteht hier nun eine Vielfalt unterschiedlicher Feuchtlebensräume
Der Biber, der bereits ober- und unterhalb des Hofes anzutreffen war, wird nun als Nachmieter in das renaturierte Gelände einziehen.
Das Gelände wird nun der Natur überlassen.
Bald ist hier schon alles grün.