Mit den jährlichen Überschwemmungen an Saar, Mosel, Rhein und ihren Nebengewässern und den durch sie verursachten volkswirtschaftlichen Schäden wird immer wieder in das Bewusstsein gerückt, wie wichtig und notwendig vorbeugende Hochwasser-Schutzmaßnahmen sind. Hochwasser ist zwar ein natürliches, immer wiederkehrendes Naturereignis. Jedoch der Mensch hat in den Flussauen die Fähigkeit des Bodens und der Vegetation zur Wasserspeicherung durch Flächenversiegelung, Gewässerausbau, Ackernutzung und Waldrodung stark herabgesetzt. Dadurch hat sich das Abflussverhalten vor allem hinsichtlich der Höhe und Geschwindigkeit der Hochwasserwelle verändert. Je geringer das Speichervermögen in den Auen der Flüsse und Bäche ist, desto rascher steigt das Hochwasser an. Niederschläge, die vor der Besiedlung und Umwandlung der Auen und Talniederungen durch den Menschen weniger dramatisch waren, entwickeln sich deshalb heute schnell zu Katastrophenhochwässern. Letztlich ist es der Mensch, der für die Schäden verantwortlich ist.
Seit Jahren setzt sich deshalb die ÖFM dafür ein, durch geeignete Maßnahmen in den Auen und Überschwemmungsgebieten die Hochwassergefahren zu reduzieren oder abzuwehren, Fließgewässer zu renaturieren, Flächen zu entsiegeln, Auenwald anzupflanzen oder Ackerflächen in Grünland umzuwandeln.
Nied
Ehemaliger Campingplatz Wackenmühle in der Niedaue bei Hemmersdorf
vom gleichen Standort aus aufgenommen
Mehrere Tonnen von Beton wurden abtransportiert und der Boden entsiegelt, damit sich die Aue wieder frei entwickeln und ihr Retentionspotenzial voll ausschöpfen kann.
direkt nach Abzug der Camper
drei Jahre nach Abriss
Saaraue bei Wadgassen
Hostenbach
Mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union aus dem Jahr 2000 wurde erstmals ein umfassender europaweit geltender Rechtsrahmen für alle Gewässer (Grundwasser und oberirdische Gewässer) und deren Schutz gesetzt.
Nach der WRRL sollen bis 2015 für die Oberflächengewässer und das Grundwasser ein guter ökologischer Zustand, ein guter chemischer Zustand und ein guter mengenmäßiger Zustand erreicht werden.
Jede einzelne wasserwirtschaftliche Maßnahme –sei sie noch so klein – ist ein wichtiger Mosaikstein, um Gewässer naturnah zu entwickeln, den Wasserrückhalt in der Landschaft im Sinne eines vorbeugenden Hochwasserschutzes zu verbessern und die Biodiversität zu erhöhen oder die Nährstoffeinträge zu reduzieren.